Deutschland - Tagebuch 1998
Dieses Tagebuch ist aus einer Serie von "elektronischen Postkarten" entstanden, die während meiner einwöchigen Sightseeing- und Ahnenforschungsreise nach Deutschland vom 26. September 1998 bis zum 4. Oktober 1998 geschrieben wurden, während der ich in erster Linie meine Mumma/Momma Herkunft untersucht habe. Diese Postkarten wurden per Email an meine Familie und meine Freunde in vielen verschiedenen Ländern geschickt. Meine Ehefrau Joan schloß sich mir auf diesem Teil der Reise nicht an, sondern blieb in England bei ihren englischen Vettern und verbrachte Zeit mit ihnen.
Ich hatte mit Stefan Momma arrangiert, sich mir für den größeren Teil meiner Reise durch Deutschland anzuschließen. Stefan ist ein neuer deutscher Freund, den ich durch das Internet "entdeckte". Er lebt in der Nähe von Stuttgart. Einer der Originalzwecke meiner Reise sollte sein, einfach Orte besuchen, wo meine Mumma- und andere Vorfahren lebten. Stefan sich mir anschließen zu lassen, war besonders wertvoll, weil er auch perfekt 'Amerikanisch' spricht. Seine Fähigkeit, auf Deutsch zu kommunizieren, erlaubte uns, auch einige der deutschen genealogischen Archive zu besuchen. Ich spreche und lese sehr wenig Deutsch -- eine Schwäche, die ich korrigieren muß!
Dieses Tagebuch zeichnet die täglichen Ereignisse auf, die während dieser Reise stattfanden. Einige Höhepunkte der Reise sind die folgenden gewesen:
+ ich besuchte die Dörfer Großkarlbach, Heuchelheim & Gerolsheim, wo wir glauben, daß Leonard (Leonhard) Mumma vor seiner Auswanderung nach Amerika 1732 gelebt hat. Ich blieb zwei Nächte in einem Hotel in Großkarlbach.
+ ich besuchte mehrere Ahnenforschungsarchive, nämlich das Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, das Landesarchiv in Koblenz und das Personenstandsarchiv in Schloß Augustusburg in Brühl und überprüfte ihren Bestand bezüglich der Momma (Mumma) Familie. Keine neue Information wurde dort aufgedeckt.
+ ich besuchte die Städte Aachen und Stolberg, wo die Momma Familien im 16. und 17. Jahrhundert einflußreiche Messinghersteller waren. Aachen war das Zentrum des Reichs Karls des Großen.
+ ich stand auf dem Finkenbergfriedhof in Stolberg und betrachtete die Grabsteine mehrerer Mommas, die das Wappen der Momma tief in die Steinoberfläche eingraviert haben.
+ ich begutachtete und kopierte Momma-Information aus den Originalaufzeichnungen der Finkenbergkirche, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts begonnen wurden. Ich meinte anfangs, daß ich den Beweis "entdeckt" hätte, daß mein Leonard Mumma nicht derjenige war, der in diesen Aufzeichnungen aufgeführt ist, aber weitere Studien werden hier notwendig sein. Es gibt zu viele Leonards in den Aufzeichnungen, und sorgfältige Analyse wird erforderlich sein. Zusätzliche Nachrichten werde ich verschicken, wenn ich meine Forschung beendet habe.
+ ich besuchte andere Dörfer, wo meine Yeager (Jäger) und Klepinger (Klöppinger) Familien vor ihrer Auswanderung nach Amerika lebten.
+ ich fuhr den schönen Rheinentlang zwischen Bingen und Koblenz, wo jede Biegung im Fluß eine andere Bilderbuchansicht von Schlössern, Weinbergen und malerischen Flußszenen zeigt.
+ ich traf die Mußler Familie aus Bissersheim, die mir freundlich bei meinem Besuch im Bereich Großkarlbach half. Ich hatte auch die Gelegenheit, meine Freundschaft mit Stefan Momma während unserer Woche zu vertiefen
Es war eine lebhafte, mit viel Spaß erfüllte Woche !!!!!!
Samstag, 26. September. - Brentwood, Essex, England.
Wetterbericht: Es gab ein wenig Regen während der Nacht in Brentwood, aber es war nur geringfügig. Das Wetter war ein bißchen bedeckt, als wir zum Flughafen Heathrow fuhren. In Deutschland regnete es ein wenig, aber es ist ziemlich warm und schwül. Hemdsärmelwetter.
Joan, meine Frau, und ich wachten früh auf und brachen gegen 8:30 früh zum Flughafen Heathrow auf. Charles Steynor, Joans erster Vetter [once removed] war ein sehr guter Fahrer, und wir kamen mit reichlich Zeitspielraum am Flughafen an. Ich verabschiedete mich von Joan und Charles und machte mich auf den Weg durch den Flughafen zu Lufthansa. Leider war das Flugzeug über eine Stunde verspätet ohne eine Erklärung. So ist das Leben. Der eineinhalbstündige Flug nach Frankfurt war ziemlich ereignislos. Es war eine gute Landung und dann begannen die Schwierigkeiten. Ich landete in der falschen Schlange des Zolls, was damit endete, daß ich in zwei Schlangen anstehen mußte. Ich überwand diese Hürde und bekam schließlich nach ein paar geringfügigen Verzögerungen das Mietauto,. Ich verließ den Flughafen und dann merkte ich, daß ich nicht wirklich wußte, in welche Richtung ich wollte, außer daß es nach Süden gehen sollte. Gut, es gab keine 'Süd-' Zeichen, nur Städtenamen. Ich erkannte Köln und beschloß, diesen Weg zu nehmen. Falsch !!! Nach einigen Minuten bemerkte ich meinen Fehler. Ich steuerte nordwärts und mußte auf die andere Seite der Autobahn, um in die andere Richtung zu fahren. Natürlich ist das nicht einfach, denn die Abfahrten tendieren dazu, anderes Autobahnen zu sein. Nach einigem Fluchen schaffte ich es schließlich umzudrehen und fuhr auf der A3/A5 Richtung Süden. Ich dachte, daß ich die A3 nehmen sollte, was ich an der Abzweigung tat. Ich las dann meine Anweisungen, und natürlich rieten sie mir, auf der A5 zu fahren. Wieder eine verrückte Verwechslung und ich machte ein paar waghalsige Wendungen und schaffte es schließlich zu meinem ersten Halt in Pfungstadt gegen etwa 5 Uhr nachmittags. Weil ich so spät dran war, blieb ich an einer Tankstelle stehen, und der Tankwart ließ mich sein Telefon benutzen, um Heinrich Klöppinger anzurufen. Ich schaute auf den Stadtplan und fand heraus, wo Heinrich Klöppinger wohnt und fand sein Haus schnell. Ich konnte nur etwas über eine Stunde bei ihm und seiner Frau bleiben und hatte keine Gelegenheit, die Stadt anzuschauen. Ich werde versuchen, in dieser Stadt am Ende der Woche noch einmal haltzumachen. Meine Urgroßmutter Susannah Klepinger stammte aus dieser Lini ab, so daß Heinrich und ich entfernte Vettern sind. Meine Klepinger Vorfahren verließen diese Stadt 1737. Heinrich spricht sehr gutes Englisch, so daß wir ein angenehmes Gespräch hatten. Da ich jetzt für meinen Termin in Bissersheim zu spät kommen würde, riefen wir Mußlers an, um sie wissen zu lassen, daß ich später käme. Ich sagte dann Heinrich und seiner Frau 'Auf Wiedersehen'.
Und wieder ging es los wie ein kopfloses Küken. Ich hatte klare Anweisungen, die aber nicht mit den Verkehrszeichen zusammenarbeiten zu wollen schienen. An einem Punkt dachte ich, daß ich mich verfahren hatte, so daß ich stehenblieb, und bei einem Abschleppwagen nach Anweisungen fragte. In meinem besten Deutsch sagte ich "Sprechen Sie Englisch?" Dieser Mensch antwortete mit amerikanischen Akzent "I think I can handle that." Er sagte mir, daß ich in der richtigen Richtung fuhr, und den Zeichen in Richtung Kaiserslautern folgen sollte, wenn sich die Autobahn A6 teilt. Natürlich wurde Kaiserslautern nicht aufgeführt, und ich nahm wieder die falsche Richtung. Dieser Fehler war wirklich schmerzhaft und ich mußte etwa 3 verschiedenen Straßen folgen, bevor ich umdrehen konnte. Dann hatte ich Glück genug, alle richtigen Abzweigungen in Richtung Bissersheim und Großkarlbach zu finden. Es wurde um diese Zeit dunkel, so daß ich froh war, schließlich Arnold Mußlers Haus und Weinkellerei zu erreichen. Ich hatte Arnold durch einen gemeinsamen Mumma/Mumaw-Vetter Fred Mussler erlernt. Arnold ist Freds Vetter und er lebt im kleinen Dorf von Bissersheim neben Großkarlbach. Großkarlbach ist wahrscheinlich das letzte Dorf, wo meine Mummas vor dem Auswandern nach Amerika 1732 lebten. Arnolds Schwester, Frau Else Mußler, erwartete mich zusammen mit seiner [ihrer? whose daughter was it ? Arnold's, Else's?] Tochter, Sibylle. Glücklicherweise spricht seine [ihre?] Tochter ziemlich gut Englisch, obwohl sie mein, das sei nicht so. Ich war auch von Frau Mußlers Englisch beeindruckt. Es war ziemlich gut. Nach einem kurzen Besuch brachten sie mich nach Großkarlbach, wo ich zwei Übernachtungen gebucht habe. Hier nahmen wir drei unser Abendessen ein und unterhielten uns.
Frau Mußler arrangierte, daß uns für morgen ein professioneller Übersetzer und ihr Vater als Führer zur Verfügung stehen werden, und wir werden die Orte besuchen, die Großkarlbach umgeben, um nach meinen Mumma Vorfahren zu suchen, und die Orte, die Falkenstein umgeben, für meine Yeager Vorfahren. Ich freue mich wirklich darauf, weil ich weiß, daß Else sich sehr viel Mühe gegeben hat, um für mich die Erfahrung der Rückkehr in mein Vaterland (Heimat) wundervoll werden zu lassen.
Ein paar Kommentare zum Fahren: Das Lenkrad ist auf der richtigen Seite, aber ich hatte mich daran gewöhnt, daß der Blinker am falschen Platz war, so daß jedesmal, wenn ich die Spur wechseln wollte, die Scheibenwischer in Gang gesetzt wurden. Ich denke, daß ich schließlich dieses eine begriffen habe und im Geiste korrigiert. Natürlich ist der Tachometer in km/h mit keiner Anzeige in Meilen/h. Ich habe in einem kleinen Umrechnungsbuch nachgesehen, das ich habe, und entschieden, daß ich meine Geschwindigkeit ein wenig senken werde.
Es war interessant heute abend in meinem Zimmer am Winzergarten Hotel, während ich diese Nachricht schreibe, denn es findet eine deutsche Hochzeitsfeier statt, so daß ich einer Mischung aus traditioneller deutscher Volksmusik und alten amerikanischen Melodien zuhöre. Es gibt eine Menge Lachen und Fröhlichkeit. Das fügt etwas Farbe und Atmosphäre hinzu.
Ich unternahm auch einen kurzen Spaziergang zum Stadtrand (das dauerte 3 Minuten) und an einer kleinen Weinkellerei vorbei, die sogar heute abend beschäftigt war, weil dies die Weinlesezeit ist. Was für ein wunderbarer, aromatischer Geruch in der Luft ist. Damit schließe ich und hoffe, daß die Hochzeitsfeier nicht die ganze Nacht dauert, weil ich Else und die anderen um 8:15 Uhr treffen soll. Wie wunderbar es ist, in der Stadt zu schlafen, wo meine Vorfahren vor über 265 Jahren schliefen, bevor sie nach Amerika gingen.
Sonntag, 27. September -- Großkarlbach, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Wetterbericht: Er regnete während der Nacht. Es gab den ganzen Tag Wolken, und ein wenig Regen kam herunter. Nicht genug, um einen Schirm zu öffnen. Es waren fast 70 Grad [ F!] und schwül. Es war heiß, als die Sonne heraus kam.
Ich weiß kaum, wo ich anfangen soll, das heutige Abenteuer zu beschreiben, da sich mein Kopf immer noch dreht. Frau Else Mußler hatte arrangiert, daß Frau Regina Heiss und ihr Vater Herr Wolfgang Heiss mich durch die lokale Region führen und dabei Deutsch-Englische Übersetzungen liefen. Frau Heiss ist professionelle Übersetzerin und Deutschlehrerin. Sie sprach ziemlich gutes Englisch, und ich hatte keine Schwierigkeit, sie zu verstehen. Ihr Vater hat eine Reihe von lokalen Stadtgeschichten beschrieben, und er war mit dem lokalen Bereich sehr vertraut. Sie waren gut vorbereitet und hatten zu jeder Stadt, an der ich interessiert war, eine kurze Geschichte aufgeschrieben. Wir begannen um 8:15 Uhr und waren nicht vor 18:15 Uhr fertig. Ein sehr lebhafter und angefüllter Tag. Frau Heiss berechnete mir nur 150 DM (weniger als $ 100) für den ganzen Tag, wovon ich dachte, daß das ein sehr vernünftiger Preis war, und ihr Vater opferte seine ganze Zeit und wollte keine Zahlung akzeptieren. Ebenso wollte meine Gastgeberin, Frau Mußler nichts für ihre Zeit, für die Kosten für das Kopieren von lokalen Geschichten oder ihr Benzin akzeptieren. Es war sehr hilfreich, daß sie ihr Auto fuhr, was mir erlaubte, zu genießen, die Landschaft anzusehen. Ich wurde mit der größten Höflichkeit und Liebenswürdigkeit behandelt. Fred Mussler kann stolz auf seinen deutschen Vetter sein.
Wir verließen Großkarlbach in Richtung Dirmstein und fuhren dazu nördlich durch die kleine Stadt Laumersheim, wo wir uns ostwärts wandten und fuhren nach Heuchelheim (ungefähr 1200 Einwohner). Hier hielten wir an und besuchten die Kirche und den örtlichen Friedhof. Ich fragte nach der Wiederverwendung von Friedhöfen und fand heraus, daß niemand einen Grabplatz kauft, sondern ihn nur für 20 Jahre mietet. Wenn die Verwandten die Miete des Grabplatzes nicht erneuern, dann kann der Standort von jemand anderem verwendet werden. Die meisten der Grabsteine sind nach 1900, mit nur einigen wenigen die frühere Daten haben. Wenn der Grabplatz wiederverwendet wird, werden die Steine zerstört. Das beendet jede Hoffnung, einen Stein zu finden von David Mumma, der 1789 nach Deutschland zurückkehrte, um zu heiraten, und nur einige Jahre später starb.
Wir wandten uns südwärts und kamen zum Dorf Gerolsheim (ungef. 1700 Einwohner). Es ist interessant, festzuhalten, daß der Rhein vor 1000 Jahren sehr nahe an Gerolsheim vorbeiging, und sie haben sogar auf ihrem Stadtwappen einen Fischerspeer. Heute liegt der Fluß viele Kilometer weiter im Osten. Wir gingen durch die Stadt und besuchten sowohl die protestantische als auch die katholische Kirche. Die protestantische Kirche wurde etwa 1837 gebaut, so daß sie nicht die Kirche ist, die meine Mumma Vorfahren besucht haben könnten. Vor 1837 benutzten die Protestanten die katholische Kirche für ihre Gottesdienste. Ich machte Bilder von beiden Kirchen. Frau Mußler hatte diese Reise wunderbar geplant, weil die Kirchen nach den Gottesdiensten nur für einige Minuten offen sind. Dort, wo wir Kirchen längere Zeit nach dem Gottesdienst besuchten, hatte sie Vorkehrungen getroffen, daß jemand uns dort treffen würde und die Kirche öffnete. Ich kann nicht genug über die wunderbare Planung sagen, die sie machte. Als wir weiter herumliefen, hörte ich in der Ferne etwas, was wie Gewehrfeuer klang. Ich erfuhr, daß die Winzer spezielle Lärmmaschinen verwenden, um die Vögel aus den Weinbergen zu verscheuchen.
Ich erfuhr auch, daß alle Dörfer umliegende Wassergräben und hölzerne Zäune gebaut hatten, um als eine Verteidigung gegen Angreifer zu dienen. Wenn diese Verteidigung zerbrochen war, zogen sie sich in die Kirchen zurück, wo ihr letzter Verteidigungsort war [??]. Ich erkundigte mich nach den Kosten eines alten Hauses im Dorf und mir wurde gesagt, daß sie teuer wären, etwa 500.000 DM (über $ 300.000). Ich stimmte zu, daß das teuer war.
Wir setzten dann die Tour fort und kehrten nach Großkarlbach zurück, wo wir durch Stadt liefen. Der Eckbach fließt durch die Stadt. Ich hätte ihn einen Bach statt einen Fluß genannt [...hmmm]. Wir besuchten die Kirche, die ziemlich alt ist und auf das 13. Jahrhundert zurückgeht, zu dieser Zeit war sie wahrscheinlich katholisch. Der Turm diente in früheren Tagen als Verteidigungsausguck. Die Kirche ist sehr schön und beliebt bei jungen Paaren, die dort ihre Hochzeit halten wollen. Die Stadt ist sogar am Sonntag ziemlich belebt, da die Winzer jetzt erst beginnen, ihre Traubenernte in die genossenschaftliche Weinkellerei zu bringen. Wir gingen zu einem sehr schönen Haus, das das Haus von Frau Mußlers Großvater gewesen war. Nebenan war das Haus ihrer Großmutter.
Weil wir heute einen sehr engen Zeitplan hatten, aßen wir gegen etwa 11:30 im Winzergarten Hotel zu Mittag, wo ich wohne. Ich dachte, daß ich Lachs bestellt hatte, aber mir wurde eine nette Forelle mit grünem Salat zum Mittagessen serviert.
Wir hatten den ersten Teil der Tour jetzt beendet, der daraus bestand, die Dörfer meiner Mumma Vorfahren zu besuchen. Dieser Bereich ist nahe der deutschen Weinstraße, die nahe Bockenheim beginnt und bei Schweigen an der französischen Grenze im Süden endet. Ich war von der Enge der Weinregion überrascht. Die Landschaft ist ziemlich flach mit sanften Hügeln. Wir fuhren dann 25 km nach Westen in die Region Haardter Berge. Hier lebten meine Yeagers (Jägers).
Auf dem Weg hielten wir in Grünstadt, damit ich den Geldautomaten einer lokalen Bank verwenden konnte. Ich weiß nie, welche Karte funktioniert. Meine Kreditkarte funktioniert an einer Stelle und nur die nächste Maschine akzeptiert meine Debitcard. Mindestens die eine oder die andere hat in allen Maschinen funktioniert, und es ist die angenehmste Art, Geld zu tauschen. Ich habe gehört, daß sie normalerweise ziemlich günstige Wechselkurse haben.
Unser erster zu besuchender Ort war Marienthal (ungef. 300 Einwohner), und sie ist sehr wunderlich. Sie ist ziemlich hügelig. Alles war vorbereitet, heute um 14:00 Uhr das jährliches Fest abzuhalten, und Frau Mußler hatte unsere Ankunft perfekt geplant. Alle Kinder und Teenager des Ortes nahmen an der Parade teil, die aus farbig dekorierten Wagen, die von Traktoren gezogen wurden, aus der örtlichen Blaskapelle und anderen Spaziergängern bestand. Als die Parade vorbeizog, gingen Mädchen die Straße entlang und schenkten Wein an die Zuschauer aus. Das Dorf ist klein und die Parade dauerte nur 5 Minuten, aber sie war wunderbar und sehr farbig. Als die Parade vorüber war, hielt ein Sprecher der Stadt eine Rede an die Bürger, in der er die Ereignisse aufzählte, die seit dem letzten Fest geschehen waren. Unnötig zu sagen, daß es meistens lustige Geschichten waren, die die Menge veranlaßten, in Stürme von Gelächter auszubrechen. Jedesmal wenn der Sprecher ein Thema beendete, sang eine Gruppe in der Menge "das Fest soll lang leben".
Wir gingen in die Dorfhalle, in der Tische und Bänke am einen Ende und Instrumente für eine Band am anderen Ende aufgebaut waren. Die Dorffrauen hatten Kuchen und andere gute Sachen gebacken, um sie zu verkaufen. Ich genoß eine Tasse Kaffee und einen traditionellen Kuchen, der 'Zwetschenkuchen' genannt wurde, was ein Kuchen waren, der aus lokalen Pflaumen gemacht wurde. Er war sehr köstlich. Wo immer möglich, versuche ich, traditionelles Essen der Regionen zu probieren. Frau Mußler hatte auch arrangiert, daß ich die lokale Dorfgeschichte sehe, die in einem Buch gedruckt worden ist. Das Buch listet auch einige Dorfbewohner auf, die nach Amerika ausgewandert waren, jedoch sind die Yeagers nicht aufgeführt. Sie will aber noch Seiten aus dem Buch über die Kirche kopieren und mir schicken. Die Kirche und das Dorf sind interessant, weil sie ursprünglich als Kloster gebaut wurden, aber später von den lokalen Leuten übernommen wurden, als das Kloster nicht mehr in Betrieb war. Wieder hatte Frau Mußler besondere Vorbereitungen getroffen, daß jemand kommt und die Kirche aufschließt, so daß ich Bilder drinnen sehen und photographieren konnte. Es ist jetzt schwer, sich an jede Kirche zu erinnern, und ich werde hoffentlich in der Lage sein, sie auseinanderzusortieren, nachdem die Bilder entwickelt sind.
Gerade außerhalb der Dorfhalle war ein kleiner Karneval. Er bestand aus einem Karussell für kleine Kinder mit Schaukeln, einem 'Bierflaschenwurfstand', einem Schießstand mit den Worten "wilder Westen" darübergeschrieben, und mehreren Getränke-/Bier-/Weinständen. Die ganze Erfahrung war wunderbar, und genau worauf ich gehofft hatte, nein, dieser Tag übersteigt meine Erwartungen bei weitem.
Das nächste auf der Tagesordnung war ein Besuch beim nächstem Dorf Falkenstein (ungef. 200 Einwohner). Während es nur einige Kilometer von Marienthal sind, liegt es oben auf einem nahe gelegenen Berg auf einer Höhe von etwa 2000 Fuß (650 m). Dies ist der Standort eines alten Schlosses, das etwa 1135 erbaut wurde; es wurde später von den Franzosen zerstört. Natürlich ist diese Region in verschiedenen Perioden unter französischer und deutscher Herrschaft gewesen. Von den Schloßruinen gibt es eine beherrschende [??]Aussicht nach Süden, und man kann bis nach Frankreich sehen. Es gibt einen steilen Abhang vom Schloß hinunter in das Dorf, und er ist spektakulär. Als wir ins Dorf fuhren, sahen wir ein Zeichen, das 25% Gefälle anzeigte, und ich glaubte das, es ging geradewegs nach unten! Es gibt zu dieser Zeit nur noch Überreste von einem alten Kirchturm.
Unsere letzte Haltestelle auf meiner 'Vorfahren' Tour war im Dorf Winnweiler. Es ist ein ziemlich großes Dorf von 2-3000 Leuten. Es gibt mehrere spektakuläre Kirchen in dieser Stadt, die wir besuchten. Viele dieser Dörfer haben eine Dorferneuerung erlebt, wo sie nette Fußgängerzonen angelegt haben, so daß Leute die Hauptstraßen hinunter mit beschränktem Autoverkehr spazieren können. Es macht sie sehr angenehm.
Wir fuhren dann in Frau Mußlers Heimatstadt Eisenburg, damit sie an der deutschen Bundestagswahl teilnehmen konnte, sie mußte das vor 18:00 tun, wenn die Stimmlokale schlossen. Wir schafften das mit einigem Spielraum. Frau Mußler brachte uns zu ihrem Haus und zeigte uns auch das Innere, das sehr nett und angenehm war. Ich finde, daß alle Dörfer sehr wunderlich [?? ]und schön sind.
Auf der Fahrt zurück nach Großkarlbach kamen wir durch das kleine Dorf Kleinkarlbach, was 'kleiner Fluß' bedeutet, während Großkarlbach 'großer Fluß' heißt. Der Eckbach fließt durch beide Dörfer. Zu einer anderen Zeit wurde der Strom wahrscheinlich der "Karl" genannt. Frau Mußler schlug vor, daß es möglich sein könnte, daß die Mummas aus Kleinkarlbach gekommen sein könnten, und es ein Fehler hätte sein können, als der Geistliche seine Notizen am Ende des Jahres in das Register bezüglich David Mummas Ehe transkribierte. Anscheinend war es üblich für den Geistlichen, einfach Ereignisse auf kleinen Stücken Papier aufzunehmen und sie in seinem Schreibtisch aufzubewahren. Am Ende des Jahres wurden dann die Notizen in das Hauptbuch übertragen, da dies erfoderlich war, damit er Geld für seine Kirchdienstleistungen erhielt. In diesem Ort hatte sie die Geburt eines Andreas Lorentz Mumma entdeckt, geboren 1694. Sie wird mir eine Kopie dieser Aufzeichnung zusenden. Ich bin nicht sicher wie die Originalschreibweise seines Namens ist. Dies ist sicher etwas um darüber nachzudenken.
Damit schließe ich und beende einen sehr lebhaften Tag. Ich könnte stundenlang über den Tag schreiben, aber ich verschiebe eine genauere Beschreibung, bis ich zuhause zurückkehre.
Ich sollte etwas über das Essen sagen. Letzte Nacht bat ich Frau Mußler darum, mir eine traditionelle Mahlzeit zu bestellen. Es wurde 'Pfälzer Platte' genannt und bestand aus "Saumagen, Leberknödel, Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelpürree". Es war ziemlich schmackhaft, aber ich denke nicht, daß ich wissen will, was drin war. Heute abend hatte ich eine sehr gute Mahlzeit, die "Kalbgeschnetzeltes 'Züricher Art ' mit Spätzle oder Rösti und frischem Salat" genannt wurde. Das waren Streifen von Kalbfleisch in einer netten Soße mit Teigwaren und einem frischen Salat.
Montag, 28. September -- Großkarlbach, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Wetterbericht: Das Wetter war bedeckt mit einem geringfügigen Maß an Regen. Die Temperatur war immer noch sehr angenehm in den hohen 60ern bis niedrigen 70ern.
Ich hatte eine recht friedliche Nacht, allerdings ging meine Tür hinaus zum Treppenhaus, so daß jeder, der zum Frühstück ging, an meiner Tür vorbeikam. Natürlich begann die Parade von Leuten, die an meinen Raum vorbeiliefen, etwa 6:30 Uhr morgens. Ich schlief immer noch!
Ich frühstückte und ging dann zu Herrn Arnold Mußlers Weinkellerei, um Auf Wiedersehen zu sagen und ihm einige Broschüren über die Weinkellereien in Livermore und Napa Valley in Kalifornien zu geben. Dann fuhr ich nach Mannheim, um Stefan Momma am Bahnhof zu treffen. Für meine Annehmlichkeit nahm er den Zug von Stuttgart nach Mannheim. Sein Zug war pünktlich, und er verließ den Zug 10 Fuß von wo ich stand; das war praktisch.
Stefan ist ein deutscher Freund, den ich auf dem Internet traf, als ich nach irgend jemandem mit dem Namen Momma suchte, der Name von dem wir annehmen, daß die Mummas ihn vor dem Auswandern nach Amerika führten. Während des letzten Jahres haben wir eine nahe Beziehung entwickelt, während wir versuchen, herauszufinden, ob unsere zwei Familien verwandt sind. Anfang diesen Jahres kam Stefan nach San Jose, Kalifornien, um bei IBM eine Schulung zu geben. Während dieses Besuchs hatten wir Gelegenheit, einen Tag zusammen zu verbringen, zu einigen der interessanten Sehenswürdigkeiten zu fahren und besser miteinander bekannt zu werden. Als Joan und ich beschlossen, nach England zu kommen, stimmte Stefan zu, sich mir für eine Woche in Deutschland anzuschließen, um bei der Suche nach unseren gemeinsamen Vorfahren zu helfen. Mir kam auch die Tatsache zugute, daß Stefan perfekt 'Amerikanisch' spricht.
Wir fuhren westwärts [[ !! ]] nach Kaiserslautern, wo sich das Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde befindet. Dieses Institut verwaltet eine umfangreiche Kartei mit Information über Deutsche, die ausgewandert waren, in erster Linie nach Amerika. Diese Kartei ist aus einer Vielfalt von Quellen zusammengestellt worden. Wir durchsuchten die Kartei und fanden Karten für Leonard, Jacob und Peter Mumma. Die meisten dieser Daten waren auf amerikanischen Schiffslisten basiert. Die Karten enthielten keine neue oder zusätzliche Information, die ich nicht schon hatte.
Außerdem verwalten sie eine Korrespondenzakte von Leuten, die sich an sie gewandt haben. Ich fand darin Briefe von Dorothy Lower, von Dick Hirtzel und Margaret Dieringer. Ein professioneller Genealoge, John A Dahl aus Salt Lake City, Utah hatte 1971 einen Brief im Auftrag eines 'Pennsylvania' Kunden geschrieben. Wieder enthielten diese Akten keine neue oder zusätzliche Information, da ich in Kontakt mit diesen Leuten gewesen bin, und schon Kopien ihrer Information hatte.
Schließlich haben sie noch einige Auszüge aus Kirchenaufzeichnungen aus der Pfalz. Wir durchsuchten diese Aufzeichnungen, aber keine von ihnen waren von einer der Kirchen von Interesse. Es war ein interessanter Ort, um einen Besuch zu machen, aber gebracht hat es nichts neues. Ich kaufte ein Buch, das sie herausgegeben haben, genannt 'Pfälzer in Amerika' oder 'Palatines in America'. Sie schlossen die Türen hinter uns, und wir beschlossen, für den Abend bis nach Bingen zu fahren. Auf unserem Weg hielten wir in Bissersheim, damit ich meinen Notizblock zurückholen konnte, den ich vergessen hatte. Herr Mußler hatte mir mehrere Flaschen Wein mitgegeben, und ich legte meinen Notizblock währenddessen nieder. Wieder setzten meine Gedanken für eine kurze Zeit aus. Wir erreichten die Stadt Bingen gegen etwa 18:00. Es ist eine sehr hübsche Stadt, die sich am Rhein befindet, wo viel Schiffsverkehr war, und es führt eine größere Eisenbahnstrecke hier durch. Ich bin von der Anzahl von Zügen beeindruckt. Es scheint, daß alle 5 Minuten oder so ein Zug vorbeifährt. Viele waren Schnellzüge, die nicht hielten. Wir fanden ein nettes Hotel in einer Seitenstraße und hatten eine angenehme Nacht.
Dienstag, 29. September -- Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland
Wetterbericht: Der Tag begann sehr gut, mit im Grunde genommen klarem Wetter. Der lokale Nebel verschwand bei Temperaturen in den niedrigen 70ern, und es war reizend.
Wir standen auf und frühstückten im Hotel. Nach dem wir uns abgemeldet hatten, unternahmen wir eine Wanderung durch die Stadt, besuchten die sehr schöne Kirche genannt St. Martin Basilika. Wir begannen dann, nordwärts auf der Straße zu fahren, die dem Rhein folgt. Ich kann jetzt sehen, warum jeder sagt, daß dies der Bereich von Deutschland ist, den man gesehen haben muß. Hinter jeder Biegung im Fluß konnte man alte Schlösser hoch auf den Hügeln und Felsen entlang des Flusses sehen. Es gibt Weinberge auf den Hängen, die so steil sind, daß es schwer ist, sich vorzustellen, wie sie die Weintrauben ernten. Der Fluß ist durch Kohle- und Ölfrachter, Touristenschiffe und Arbeitsboote von jeder Art äußerst beansprucht. Es ist sehr malerisch.
Am Nachmittag hielten wir in Koblenz. Wir besuchten das 'Deutsches Eck', wo es eine berühmte Statue vom ersten deutschen Kaiser gibt. Nach dem Mittagessen gingen wir zum Landesarchiv -- Koblenz, das die standesamtlichen Aufzeichnungen für den Bereich Westfalen verwahrt. Als wir um Erlaubnis fragten, einzutreten, wurde uns gesagt, daß man einen Termin brauche, um einen Besuch zu machen, und daß sie keine Unterlagen nach 14:00 Uhr herausgeben. Es war jetzt 15:30 Uhr und schien ganz hoffnungslos. Stefan machte einen hervorragende Job, die Empfangsdame von unserer traurigen Notlage zu überzeugen, besonders da er einen Amerikaner bei sich hatte, der den ganzen Weg aus Amerika gekommen war, um ihr Archiv zu besuchen. Es funktionierte, und eine junge Forscherin begleitete uns bald in das 'Allerheiligste'. Sie und Stefan erörterten unser Interesse an Aufzeichnungen über den Bereich Großkarlbach. Das Ergebnis der Diskussion war, daß alle Aufzeichnungen, die uns nützlich wären, im Grunde genommen in Speyer, nicht weit von Mannheim, aufbewahrt sind. Ich wußte von dieser Tatsache, jedoch war das Archiv in Speyer diese Woche geschlossen!! Was für ein Pech. Die Forscherin zeigte uns ein Buch, das 1787 geschrieben war, das alle Dörfer in der Pfalz beschreibt, und Großkarlbach und die anderen Dörfer von Interesse einschloß. Sie sind bereit, die Seiten von Interesse aus diesem Buch zu fotokopieren, so daß wir eine Kopie bestellen. Ich fühlte wir waren sehr erfolgreich.
Um unseren Erfolg zu feiern, gingen wir in den alten Teil der Stadt und luden uns zu einem wunderbaren Eiskaffee in einem kleinen Cafe an einem offenen Platz ein. Ich habe nie zuvor ein so schönes Angebot an Eisspezialitäten gesehen, serviert in riesigen Glaskelchen. Wahrhafte Zeugnisse dekadenter Kunst! Diese Stadt ist schön wiederaufgebaut und restauriert worden, mit vielen interessanten Läden, Straßenkunst und offenen Bereichen. Koblenz liegt dort, wo sich der Rhein und die Mosel treffen. Während die Gegend normalerweise mit Touristen überlaufen ist, war es ziemlich ruhig, und wir bekamen nicht das Gefühl, daß dies ein größerer Touristenort ist. Hier steigen viele Leute in Kreuzfahrtschiffe ein, um eine Reise am Rhein entlang nach Mainz zu unternehmen. Stefan schlug vor, daß es am besten ist, den Zug flußaufwärts nach Mainz zu nehmen, dann mit einem Schiff zurück den Fluß hinunter zu fahren, da man dann mit dem Strom gehen kann, und es nicht so langsam ist.
Stefan rief alte Freunde seiner Familie an, Heidi und Dietrich Ulanowski, die in Muffendorf leben, was etwa 15 km südlich von Bonn liegt. Sie bestanden darauf, daß wir kommen, um einen Besuch zu machen und die Nacht zu bleiben. Es war interessant, eine deutsche Familie zu besuchen und ihre Gesellschaft zu genießen. Wir saßen um den Küchentisch, tranken Wein, aßen Käse und redeten von vielen Dingen. Sie sprechen ganz gut Englisch, so daß ich nicht völlig verloren war. Nachdem wir viel zu viel Wein getrunken hatten, beendeten wir den Abend. Ich war ziemlich müde, da ich eine Erkältung bekommen habe. Ich wußte, daß sie letzte Nacht kam, und ich war heute in der niesenden und Tropfnasenphase. Es tut mir leid, daß ich Stefan meinen Erkältungsbazillen aussetze, aber so ist das Leben.
Mittwoch, 30. September -- Muffendorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Wetterbericht: Wir wachten zu einem bedeckten und Nieselregentag auf. Es ging so bis zum späten Nachmittag weiter, als der Himmel aufklarte und wir Sonne sahen. Die Temperaturen waren nur in der niedrigen 60ern.
Heidi Ulanowski bereitete ein nettes Angebot an Broten, Brötchen, Käse, Gelees und anderen Aufstrichen vor. Nach dem Frühstück machten Stefan und ich einen weiteren Versuch, einen unserer Computer mit dem Internet zu verbinden, und scheiterten. Wir haben das Problem nicht identifiziert. Die meisten der Telefone, die wir verwenden, haben ISDN Verbindungen, und dies kann das Problem sein.
Wir fuhren dann einige Meilen nordwärts zum Personenstandsarchiv in Schloß Augustusburg in Brühl. Dieses Archiv enthält eine große Vielfalt von kirchlichen Aufzeichnungen für das nördliche Nordrhein-Westfalen, einen Bereich, der Stolberg und Aachen umfaßt. Leider decken die Indizes nur die Zeitperiode nach 1750 für die reformierte Kirche, zu der die Mommas gehörten, ab. Ich sah Aufzeichnungen an und fand eine große Anzahl von 'Mummer' Einträgen in der lutherischen Kirche. Anfangs dachte ich, daß diese mit unserer Familie verbunden werden konnten, jedoch sind die Vornamen nicht üblich in der Momma Familie. Die Namen, die ich sah, waren Matthias, Agnes, Anna, Dieterich und Paulus. Es gab keine Momma Einträge in irgendeiner der Aufzeichnungen und das war überraschend, und ich verstehe nicht warum. Wir erfuhren, daß die früheren 'Original-' Aufzeichnungen immer noch an der reformierten Kirche in Stolberg aufbewahrt werden, so daß wir sehen werden, ob Stefan seinen Weg in die Kirchenarchive 'zaubern' kann. Ich werde erstaunt sein, wenn er es tut, aber es ist einen Versuch wert. Wir würden gerne Maccos Ahnenforschungsarbeit über die Momma Familie, die 1908 herausgegeben wurde, bestätigen, und wenn möglich, die Information für Leonard Momma erweitern -- ein sehr optimistisches Ziel.
Da dieses Archiv um 3 Uhr nachmittags schließt, warfen sie uns raus, und wir beschlossen, den Zug nach Köln zu nehmen und die DOM genannte berühmte Kathedrale zu besuchen. Es war ziemlich schön und interessant, einen Besuch dort zu machen. Wir waren leichtsinnig und gingen eine Wendeltreppe hinauf zum höchsten Punkt im Kirchturm, noch über dem Glockenturm. Bis dort sind es insgesamt 509 Stufen, die uns auf eine Höhe von ? Metern brachten (weder Stefan noch ich können uns an die Höhe erinnern, aber es schien bis wir oben waren, wie 509 Fuß (170 m)). Es dauert eine halbe Stunde, um die Rundreise zu beenden, so daß wir von der Zeit ermüdet wurden, bis wir zum Boden zurückkehrten. Als wir am oberen Ende des Kirchturms waren, informierte mich Stefan, daß er Höhenangst hatte. Ich bin erstaunt, daß er den Aufstieg schaffte. Wir gingen dann zurück zum Zug nach Brühl. Zufällig war das Archiv in Brühl neben dem Bahnhof, und der DOM war auch neben dem Bahnhof, so daß es uns nur 15 Minuten kostete, dorthin zu kommen, viel schneller als wenn wir mit dem Auto gefahren wären. Ich muß sagen, daß ich vom deutschen Zugsystem beeindruckt bin.
Wir fuhren für die Nacht nach Stolberg und fanden dort ein Hotel. Die Landschaft war ziemlich flach von Köln bis kurz bevor wir in der Gegend von Stolberg ankamen, wo kleine geschwungene Hügel auftauchten. Die Ansicht erinnerte mich an viele Bereiche in Ohio. Wir aßen zu Abend und beendeten den Tag. Stefan fährt fort, mir verschiedene deutsche Gerichte vorzustellen, was ziemlich schmackhaft ist, aber ich kann mich nicht an die Namen erinnern. Ich schaffte es, einen netten Apfelstrudel als Nachtisch zu haben.
Jetzt noch einige Eindrücke. Natürlich muß ich das Toilettenpapier erwähnen. Als Joan und ich vor 15 Jahren in England und Europa waren, erinnern wir uns eindeutig an das 'wachspapier'artige Toilettenpapier, das es überall gab. England verwendet, so entdeckten wir, mittlerweile das weiche amerikanische Material, während die Deutschen etwas verwenden, was nach Aussehen und Gefühl Papierhandtücher sein mögen. Einer der anderen Unterschiede, die ich bemerkt habe, sind die Bettbedeckungen. Zuhause haben wir ein Spanntuch auf der Matratze und dann ein Decklaken darauf. Darüber werden soviele dünne oder dicke Decken wie man mag dazugefügt, und zum Schluß noch eine Tagesdecke. Hier gibt es nur ein unteres Laken, und das einzige andere Ding ist im Grunde genommen eine Decke, die zwischen zwei Laken hineingesteckt ist, die einen Sack formen. Es gibt keine Tagesdecke, und diese 'Lakendecke' ist zur Hälfte über das Bett gefaltet. Ein interessantes Konzept, das mir ziemlich neu ist. Das einzige Problem ist, wenn das Zimmer warm und die Decke ziemlich schwer ist, gibt es keine Möglichkeit, sich von Schichten zu lösen, so daß es einem entweder zu heiß mit ihr oder zu kalt ohne sie ist.
Donnerstag, 1. Oktober -- Stolberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Wetterbericht: Der Tag begann ziemlich unsicher. Wir hatten Zeiten mit Regen, Sonnenschein Donner und fast allem anderen. Der Tag war kühler und war nur in den oberen 50ern, unteren 60ern. Er war immer noch ein sehr netter Tag.
Medizinischer Bericht: Eine geringfügige Verletzung, die ich vergaß, früher zu erwähnen - ich habe mir den Fuß gebrochen, dort, wo die kleine Zehe anschließt. Dies passierte vor mehreren Wochen nach der Party in Frans Haus. Es ist etwas peinlich, zuzugeben, daß ich es schaffte, einen schweren Stein direkt auf meine Zehe/Fuß fallen zu lassen und ihn dabei zu brechen (meinen Fuß, nicht den Stein!) Etwas (sehr!) schwerfällig [??] denke ich. Es schmerzt jetzt nicht mehr sehr, außer wenn ich meinen Fuß gerade nach rechts verdrehe; dann erinnert er mich daran, wie dumm ich war. Meine Erkältung geht ihren typischen Gang. Ich bin jetzt in der niesenden Phase und in der Laufnasenphase. Vermutlich werde ich meine Nase bis morgen wundgerieben haben. Ich fange an zu husten, so daß Stefan wahrscheinlich eine schlechte Nacht haben wird. Joan wird aber erfreut sein, daß Stefan mich mit einer Vielfalt von Kräutertränken und Gebräuen behandelt hat, die er mich in der örtlichen Apotheke (Medikamentengeschäft) kaufen ließ. Ich habe keine Ahnung was sie sind, da alles in Deutsch geschrieben ist. Wahrscheinlich zerkleinerte Fledermausflügel.
Heute gingen wir nach Gold suchen, und wir haben eine "Muttererzader" gefunden! Ich habe noch nie solchen Erfolg gehabt, seit ich auf Ahnenforschungsjagd bin. Es hätte nicht besser sein können. Alles ging richtig. Es begann, als Stefan bei der Finkenbergkirche anrief, wo die Momma-Geburts-, Ehe- und Sterbeaufzeichnungen aufbewahrt werden, und sich erkundigte, ob wir sie sehen könnten. Sie sagten Ja und schlugen vor, daß wir um 3 Uhr nachmittags kommen sollten; sie würden sie für uns bereit halten. Es klang zu schön, um wahr zu sein, aber wir drückten die Daumen.
Danach fuhren wir zum Finkenbergfriedhof, um 'aus erster Hand' die großen Grabsteine zu sehen, die das Momma-Wappen in Stein gehauen haben. Wir fanden den Friedhof, hatten aber einige Schwierigkeiten, die Momma-Grabnsteine ausfindig zu machen, da die Anordnung der Gräber nicht zu dem Plan paßte, den wir mitgebracht hatten. Viele Blätter bedeckten die Gräber, so daß wir einen Menschen fragten, der rund um die Kirche saubermachte, ob wir uns seinen Besen leihen konnten. Wir sagten ihm, warum wir hier waren, und er war sehr hilfreich. Es war Herr Pfüller, der Küster (Kirchenwärter), und er ging freundlicherweise zu seinem in der Nähe liegenden Haus und brachte sein Buch zurück, das ein richtiges Layout der Gräber zeigte. Anscheinend verschlechterte sich der Zustand der Grabsteine so schnell, daß sie etwa fünf von ihnen aus dem Boden nahmen und sie senkrecht an einer Wand in der Kirche montierten. Dann brachte er die Schlüssel zur Kirche und erlaubte uns, hineinzugehen und Bilder zu machen. Es war ziemlich einfach, aber sehr nett. Fast alle Glasfenster waren während des zweiten Weltkrieges herausgebrochen worden. Die Ort der Kirche, ganz nahe bei Burg Stolberg (Stolberg Schloß), ist spektakulär. Ein wirklicher 'Kodak' Moment.
Während wir auf dem Friedhof waren, kam jemand vorbeigelaufen, der einer jungen Frau, die ihn begleitete, verschiedene Merkmale des Bereichs erklärte. Stefan hörte ein wenig zu und stellte fest, daß dieser Mensch ein Stolberg-Historiker war, der jemanden auf Tour nahm. Stefan fing eine Konversation mit Herrn Dodt an und erzählte ihm von unserem Wunsch, unsere Momma-Vorfahren zu suchen. Herr Dodt sagte uns, daß wir Kontakt mit einem Herr Immendorf aufnehmen sollten, da er die lokale Person war, die Momma Forschung betrieb. Das war wie Musik in unseren Ohren, da Herr Immendorf in der Nähe lebte. Die Sonne kam heraus, und wir photographierten die zwei Grabsteine mit Momma-Wappen. Einer der Steine war für Barbara Momma, die am 29. September 1747 starb; was für ein beeindruckender alter Stein. Der Friedhof wurde etwa 1690 eingerichtet. Mehr Details werden geliefert, wenn ich den letzten Reisebericht schreibe, nachdem ich nach Hause zurückgekehrt bin.
Aufgemuntert von solchem Erfolg, gönnten wir uns ein nettes Mittagessen.
Wir gingen bei einem kleinen Computergeschäft vorbei und erklärten dort die Probleme, die ich damit hatte, Nachrichten nach England zur Verteilung zu schicken. Nach etwas Diskussion und ein paar Versuchen und Fehlversuchen, stellten wir fest, daß die Telefonnummer, die ich benutzte, um mit MSN in England zu verbinden, von Deutschland aus nicht funktionierte. Da ich nur einen 2-3minütigen Anruf machen mußte, forderte er mich auf, sein Telefon zu benutzen und einfach meinen ISP in Hayward, Kalifornien anzurufen. Ich tat das, und alles funktionierte bestens. Wir dankten dem Eigentümer und versuchten, ihn zu bezahlen, aber er wollte nichts akzeptieren. Telefonanrufe vom Hotel sind sehr teuer, und sie halten einen zuverlässig davon ab, das Telefon zu benutzen. Egal was es kostet, werde ich versuchen, jeden Tag Nachrichten zu senden, nun , da wir das Problem verstanden haben. Ich kann immer noch nicht von dem Hotel aus verbinden, wo wir wohnen.
Wir beeilten uns dann zum Finkenbergpfarramt, in der Hoffnung die alten Kirchaufzeichnungen zu sehen. Sie begrüßten uns sehr freundlich und baten uns in ein nettes Büro und boten uns eine Tasse Kaffee an. Sie brachten uns dazu, uns wie lange vermißte Gemeindemitglieder zu fühlen. Dann brachten sie die Kirchbücher heraus, die wir sehen wollten. Wow! Hier vor uns lagen die Originalkirchenbücher, die für die Zeitperiode von 1611 bis 1700 die Ehen, Geburten und Konfirmationen für diese reformierte Kirche aufzeichneten. Dieses Buch wurde angefangen, kurz nachdem sich die reformierte Kirche von der lutherischen Kirche getrennt hatte. Das zweite Buch deckte die Aufzeichnungen von 1700 bis 1770 ab. Es war kaum zu glauben, daß sie uns die Bücher einfach gaben, um damit zu tun, was wir wollten. Ich war fast betäubt, aber beschwerte mich nicht. Ein Teil des Grunds ist wohl, daß nur wenige Leute jemals darum bitten, die Bücher zu sehen. Nur eine Handvoll von Leuten hatte das Protokollblatt in den letzten acht Jahren unterschrieben. In der Zeit, die wir verfügbar hatten, gingen wir hindurch und identifizierten die Seiten, die wir kopieren wollten. Ja, sie fotokopieren die Seiten sogar für uns. Ich fühlte mich wie im Himmel.
Dann begannen wir, die Aufzeichnungen zu überprüfen, und fanden große Goldbrocken! Wir fanden die Taufaufzeichnung für Johann Leonard Momma im Jahr 1694 als Sohn von Abraham Momma und Anna Apollonia Ney. Dies bestätigte die Daten, die wir aus dem von Heinrich Macco 1908 geschriebenen Buch erhalten hatten. Die nächste große Entdeckung war Johann Leonard Mommas Ehe mit Anna Catharina Coenen am 2. September 1714. Diese Aufzeichnung war deswegen von Bedeutung, weil der Name von Leonards Frau in Amerika Juliana war. Hmmm. Vielleicht war dies einfach eine erste Ehe, und eine zweite Ehe würde auftauchen. Dann begannen wir, die Geburten, Taufen und Konfirmationen für seine Kinder zusammen mit denen seines Bruders Johann David Momma zu finden. An den meisten Stellen wurde sein Vorname als Leonhard buchstabiert. Für Johann Leonard Momma und Anna Catharina Coenen fanden wir Kinder in den Jahren 1715, 1716, 1718, 1720, 1721, 1723, 1725, 1726, 1730 und in 1732 eingetragen.
Jetzt haben wir ein wirkliches Problem, da wir wissen, daß Leonard und Juliana Mumma, 1732 nach Amerika kamen, einen Sohn, David, geboren etwa 1728 in Großkarlbach in der Pfalz, hatten. Endlich fand ich den Beweis, den ich suchte. Johann Leonard Momma aus Stolberg ist nicht dieselbe Person wie Leonard Mumma, der 1732 in Amerika ankam. Diesen endgültigen Beweis zu finden, überstieg bei weitem meine wildesten Träume von dem, was ich in dieser einwöchigen Reise nach Deutschland schaffen könnte, und ich habe Stefan Momma für diese Entdeckung zu danken. Ohne seinen Charme und seine Deutschkenntnis wäre nichts von diesem möglich gewesen. Wir waren beide aufgeregt. Als es an ihren Büroschluß von 18:00 Uhr heranging, trafen wir Vorbereitungen, um morgen zurückzukehren und unsere Suche zu beenden und die Fotokopien zu machen. ((Zu Udo Mommas Information: wir fanden auch Daten über seinen Vorfahren Johann David Momma und werden Kopien der Originalaufzeichnungen für ihn machen) Natürlich bedeutet dies alles, daß ich meine Suche auf den Bereich Großkarlbach in Deutschland richten muß. (Es sieht so aus, als ob eine weitere Reise nach Deutschland notwendig sein wird :) :)
Bevor wir die Kirche verließen, rief Stefan Herrn Immendorf an, um sein Interesse an den Mommas herauszufinden. Nun, Herr Immendorf teilte uns mit, daß er in der letzten Phase sei, ein Buch vorzubereiten, und die Mommas seien ein Teil davon. Er sagte, daß er sehr daran interessiert wäre, uns morgen um 17:00 in seinem Haus zu treffen. Wieder ist es schwer, das Glück zu begreifen, das uns zuteil wurde. Dies ist einer der besten Tage, die ich jemals erfahren habe.
Wir gingen zum Hotel zurück, öffneten eine Flasche Wein und begossen unseren guten Erfolg. Dann gingen wir in die Altstadt und aßen in einem Lokal zu Abend. Ich schließe dieses jetzt, da es sehr spät ist, und wir haben morgen einen vollen Tag. Wir hatten noch keine Zeit, Aachen zu besuchen, wo die Grabstätte von Charlemagne ist.
[Ich würde gerne darauf hinweisen, daß mein Überschwang ein bißchen vorzeitig gewesen sein kann. Es ist durchaus möglich, daß ich den falschen Leonard Momma an Anna Catharina Coenen angeschlossen hatte. Der Anhang, von dem ich ausging, ist nicht der gleiche, wie das von Heinrich Macco in seiner 1908 Veröffentlichung über die Momma Familie benutzte. Es braucht mehr Untersuchungen und Bemühungen, um diese Angelegenheit zu klären. Leider gibt es zu viele Leonards, zu viel Johanns und Jacobs. [Anna und Catharina waren ebenso weithin gebrauchte Namen].
Freitags, 2. Oktober -- Stolberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Wetterbericht: Der Winter ist in Deutschland angekommen! Wir wachten zu grauem Himmel, Nebel und Nieselregen auf, der den ganzen Tag dauerte. Um die Mittagszeit sah ich ein Thermometer, das 5 Grad C zeigte, was nach meinen Berechnungen etwa 41 Grad F sind. Brrrrrr. Schade, daß sich das Wetter änderte, weil Stolberg morgen ein Stadtfest im Freien abhält. Samstag ist ein nationaler Feiertag in Deutschland, wo sie die deutsche Wiedervereinigung feiern.
Am Morgen gingen Stefan und ich zur Finkenbergkirche zurück und kopierten alle Aufzeichnungen, die wir gestern markiert hatten. Wir kopierten etwa 140 A3 Seiten. Wir fanden heraus, daß der einzige Grund, warum uns erlaubt wurde, die Originalbücher zu verwenden, war, daß sie noch auf die Ankunft eines Mikrofilmlesers warteten. Natürlich wird das nur ein Leser und nicht ein Leser/Drucker sein. Wenn der Leser ankommt, werden alle ihre Kirchenaufzeichnungen an das Brühler Archiv in der Nähe von Köln gesandt, und man muß die Mikrofilmkopien anschauen. Es ist erstaunlich wie viel Glück wir mit unserer Zeitberechnung hatten, daß wir noch in der Lage sind, die Originalkirchenaufzeichnungen zu sehen.
Später am Nachmittag trafen wir Herrn Anton Immendorf. Er hatte gerade eine Familienahnenforschung über seine Familie beendet, und sie erfaßte auch einige Mommas, über die wir alle aber schon wußten. Wir waren geneigt gewesen zu glauben, daß er der 'Hüter' der Momma Aufzeichnungen war, aber diese Tatsache war falsch. Er sagte, daß er nicht von irgend jemandem wüßte, der die Momma Linie aktiv erforschte.
Er hat eine Kopie eines privat gedruckten Prym-Genealogiebuchs. Er bestätigte unseren Verdacht, daß Macco viel von der Arbeit, die er veröffentlichte, als bezahlte Forschung für verschiedene Kunden durchgeführt hatte. Das ist der Grund, warum in seiner Arbeit selten vollständige Stammbäume verfolgt werden.
Herr Immendorf war sehr stolz, uns seinen Stammbaum zu zeigen, der bis zu Karl dem Großen zurückging. Er und seine Frau sind entfernte Cousins, deshalb stammen sie beide von Karl dem Großen ab.
Mit dem Ende unseres Besuchs bei Herrn Immendorf haben wir alle unserer geplante und ungeplante Ahnenforschung beendet und werden die nächsten zwei Tage damit verbringen, Touristen zu sein, wenn wir Aachen/Stolberg besuchen und am Sonntag nach Frankfurt zurückfahren, wo Stefan den Zug nach Stuttgart nimmt, und ich zurück nach England fliege.
Samstag, 3. Oktober -- Stolberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Wetterbericht: Der Himmel war an diesemn Morgen grau, aber es war trocken, und blieb den ganzen Tag ohne Regen. Ich sah ein Thermometer, das sagte, daß die Temperatur 6 Grad war, Grad Celsius, was etwa 43 Grad Fahrenheit sind. Meine Zehen wurden jedesmal taub, wenn wir nach draußen gingen.
Nach dem Frühstück, fuhren Stefan und ich einige Meilen nach Westen [!!] in die alte Stadt Aachen. Wir besuchten das Rathaus (Stadthalle) und den DOM (Kathedrale). Karl der Große ließ die achteckige Kathedrale bauen, und sie wurde 805 eingeweiht, und hier wurde er auch begraben. Die achteckige Kathedrale ist völlig anders als die anderen Kathedralen, die ich in Deutschland und England besucht habe, weil sie starken byzantinischen Einfluß hat, im Gegensatz zu dem typisch gotischen architektonischen Stil. In den Jahrhunderten danach fuhren sie fort, der Kathedrale mehr Teile hinzuzufügen, immer in dem Stil, der gerade zu dieser Zeit vorherrschte, so daß die ganze Kirche eine sehr ungewöhnliche Mischung aus architektonischen Stilen hat. Wir besuchten auch die Schatzkammer der Aachener Kathedrale, die viele Kunstschätze aus der Zeit Karls des Großen enthält. Danach gingen wir in das Rathaus der Stadt, das am Platz von Charlemagnes Palast angebaut ist. Während unseres Spaziergangs durch die Stadt faszinierten uns die vielen interessanten Brunnen. Die zwei, die wir besonders interessant fanden, wurden der 'Geldumlauf' und der 'Brunnen der Marionetten' genannt.
Wir kehrten gerade rechtzeitig nach Stolberg zurück, um uns noch einer Stadtführung durch das alte Stolberg anschließen zu können. Die Führerin erklärte hervorragend, wie und warum das Schloß gebaut wurde, wann und warum die Messingherstellung nach Stolberg kam, und etwas von der Geschichte der katholischen, reformierten und lutherischen Kirchen. Wir liefen im alten Schloß wie auch in den lutherischen und reformierten Kirchen herum. Die Tour schloß ab, indem wir durch mehrere der "Kupferhöfe" gingen, wo die Eigentümer der Messinghütten arbeiteten. Sie bauten im Grunde genommen vier Gebäude in die Form eines Rechtecks und bildeten auf diese Art einen zentralen Hof. Sie stellten ihr Messing in diesen Höfen durch Erhitzen und Schmelzen einer Mischung aus Zinkerz ("Galmei"), Kupfererz und Holzkohle her, bis sie schmolz. Die Familie Momma war in dieser Zeitperiode (1600-1700) einer der 12 Messingherren. Die Führerin erklärte uns auch, daß die Messinghersteller ursprünglich aus der Stadt Dinant gekommen waren, die jetzt in Belgien liegt, und daß es einen Beweis gibt (welcher das ist, müssen wir, glaube ich, aus demStadtarchiv von Stolberg herausfinden), daß die Momma Familie unter jenen war. Der Name 'Dinanterie', der für einige Zeit für Messingwaren verwendet wurde, war ein Verweis auf ihren Ursprungsort. Sie verbrachte auch viel Zeit damit, die Schwierigkeiten in der Beziehung zwischen den katholischen Stolberger Bürgern und den protestantischen 'Immigranten' zu erklären, was sich von reinem Neid, weil die Messingmeister hart arbeitende aktive Kalvinisten waren, über Streitigkeiten, wo man Gottesdienste abhalten durfte, bis hin zu der Streitfrage erstreckte, daß Katholiken auf den Friedhöfen nicht neben Protestanten beerdigt werden wollten (was letztendlich zur Gründung der Finkenbergkirche und des Kupfermeisterfriedhofs führte). Dies war eine sehr lohnende Tour, die half, die Stolberger Geschichte in Perspektive zu bringen.
Als wir in Richtung unseres Hotels zurückgingen, mußten wir das Auto etwa 6 Straßen weiter weg parken, da Stolberg dieses Wochenende sein jährliches Stadtfest hat. Sie sperrten die Straßen und reihten auf den Bürgersteigen verschiedene Verkaufsstände auf, die Nahrung, Kleidung usw. verkaufen. Für die Kinder gab es Fahrgeschäfte und verschiedene Ausstellungen. Merkwürdig ist, daß in Deutschland heute alle Geschäfte geschlossen sind, weil es ein nationaler Feiertag ist. Wenn es Amerika wäre, würde es bedeuten, daß alle Geschäfte offen wären, und es würde Sonderverkäufe geben. Nur Restaurants und Lokale waren hier offen. Der meiste Teil des Fests schloß bis 10 Uhr abends, da es einfach zu kalt ist, als daß die Leute es genießen, draußen Bier zu trinken oder andere Festaktivitäten zu unternehmen.
Sonntag, 4. Oktober -- Stolberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Wetterbericht: Der Himmel war diesen Morgen trübe, als wir Stolberg verließen Es hatte kurz während der Nacht geregnet, gerade genug, um die Straße zu befeuchten. Die Temperatur war wahrscheinlich in den unteren 50ern und bestimmt wärmer als gestern. Bis wir Frankfurt erreichten, sahen wir Flecken von blauem Himmel und Sonnenschein. Ich bin sicher, daß die Temperatur in den 60ern war, als ich das Auto betankte im kurzärmligen Hemd, und ich mich sehr wohl fühlte. Als ich jedoch in London gegen etwa 5 Uhr nachmittags ankam, gab es leichten Regen.
Auf dem Weg aus Stolberg hinaus hielten wir an einem neuen Zinkmuseum an, das vor kurzem eröffnet wurde, um des umfangreichen Zinkbergbaus zu gedenken, für den Aachen und Stolberg ebenso berühmt war, wie auch für seine Messingherstellung. Außerdem feierten sie, daß es 100 Jahre her war, daß das erste Auto in Aachen gebaut wurde, so daß es Mengen von interessanten Autos im Museum wie auch auf dem Parkplatz gab. Eine andere interessante Sache, für die Aachen und Stolberg gut bekannt sind, ist die Herstellung von Nähnadeln.
Unsere Fahrt zurück zum Frankfurter Flughafen war ziemlich ereignislos und brauchte weniger als 3 Stunden Fahrzeit. Die Autobahn war sehr leer und man vergißt fast, daß man nicht in Amerika fährt, und dann fliegt ein BMW oder Mercedes an einem vorbei mit 200 km/H (130 mph) oder mehr. Sie müssen wirklich sorgfältig beobachten, wenn Sie ein Auto überholen, oder einer dieser Geschwindigkeitsdämonen rennt Ihnen in den Auspuff. Wenigstens fahren sie auf der richtigen Seite der Straße. Während der acht Tage lud ich 1000 Kilometer (625 Meilen) auf den Kilometerzähler.
Am Flughafen hatten Stefan und ich ein nettes Mittagessen und dann verabschiedeten wir uns. Er ging zum Bahnhof unter dem Flughafen und ich zum Lufthansa Schalter. Es war schwer, meinem guten Freund Auf Wiedersehen zu sagen. Ohne seine Hilfe und Unterstützung wäre die Reise nicht annähernd so erfolgreich gewesen. Ich bin davon überzeugt, daß man jemanden braucht, der fließend Deutsch spricht, um ernsthafte Ahnenforschung in Deutschland zu machen. Es ist sogar hilfreich, wenn man etwas zu essen bestellen will. Ich habe aber gelernt, wie man Bier bestellt ;)
Ich bestieg das Flugzeug gegen etwa 4 Uhr nachmittags und hatte einen ereignislosen Flug zurück nach England, wo ich am Flughafen von meiner Ehefrau Joan und ihrer 2. Cousine Fran Campion abgeholt wurde. Es war gut, sie zu sehen. Nach einem Tag in England stiegen Joan und ich in ein Flugzeug für die Rückreise nach Livermore, Kalifornien.
Bis wir uns wieder auf meiner nächsten Reise treffen, würde ich Ihnen gerne Adieu Auf Wiedersehen und Goodbye sagen.
[Copyright (C) 1998 by Douglas M.Mumma. All rights reserved]